Ein klares Nein zur Unterstützung durch Querdenker*innen wäre angebracht

Das Bündnis „Greifswald für alle“ zeigt sich erstaunt über das Verhalten der Kandidatin Madeleine Tolani hinsichtlich der am 26.06.2022 stattfindenden Stichwahl. Sie freue sich über die Unterstützung der ausgeschiedenen Kandidatin Schuppa-Wittfoth (dieBasis), die ihre Wähler aufrief, nun Tolani ihre Stimme zu geben. Schuppa-Wittfoth ist nicht nur Mitglied der Partei „dieBasis“, sondern häufige Rednerin bei den montäglichen Querdenker*innen- und Coronaleugner*innen-Demos in Greifswald.

Auf dem Telegram-Kanal der Montagsdemo Greifswald heißt es wörtlich: „Wir hatte ein sehr engagiertes Wahlkampfteam bei weitem nicht nur aus Basismitgliedern. Eine große Rolle (für die 8 % Stimmen für Schuppa-Wittfoth) spielten die Teilnehmer der Montagsdemo. Ina ist dort stellvertretender Demoleiter und ein häufiger Redner.“ Gemeint dürften Leiterin und Rednerin gewesen sein, aber das nur am Rande.

Wir engagieren uns seit langem gegen den Populismus und die Wissenschaftsfeindlichkeit bei den Montagsdemos. Verschwörungsgläubiges Geschwurbel und antidemokratische Rhetorik sind brandgefährlich – wir wollen nicht zulassen, dass sich Forderungen nach einem „Nürnberg 2.0“ oder das Gerede von der „Plandemie“ in der Mitte der Gesellschaft durchsetzen. Schuppa-Wittfoth selbst relativiert den Holocaust und die Judenverfolgung im sog. Dritten Reich, indem sie die angebliche Ausgrenzung durch die 2G+ – Regel mit der Judenverfolgung vergleicht.

Wie man sich in diesem Zusammenhang „freuen“ und vom „bürgerlichen Lager“, das zusammenstehen solle, sprechen kann, dürfte das Geheimnis Tolanis bleiben. Ausgerechnet mit den Anhängern der Verschwörungsgläubigen will sie die angebliche Spaltung der Gesellschaft überwinden.

Mit diesem Schulterschluss vor der Stichwahl ist Frau Tolani nun erklärtermaßen Kandidatin der Verschwörungsgläubigen und Rechtsextremen. Wer sie also in der Stichwahl am 26. Juni unterstützt, ermöglicht dadurch Kräften Einfluss, die nichts anderes im Sinn haben, als das demokratische Gemeinwesen zu zerstören. Für Menschen, die sich in der ganzen Breite des demokratischen Spektrums sehen, hat sich Frau Tolani damit disqualifiziert.

Frau Tolani hat noch die Möglichkeit, sich deutlich von solchen Forderungen (u.a. „Nürnberg 2.0“) und Aussagen und der Unterstützung zu distanzieren. Nicht jeder Zweck rechtfertigt die Mittel.

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