Aufruf für den 14.02. um 19 Uhr auf dem Greifswalder Marktplatz

Solidarität ist auch kommenden Montag wieder gefragt! Setzen wir wieder gemeinsam ein Zeichen für Mitmenschlichkeit, Vernunft und Demokratie.

Die „Querdenkenden“ distanzieren sich ausdrücklich nicht vom rechten Rand und verbreiten stumpfe, gefährliche Verschwörungsideologien. Greifswald steht auf und überlässt ihnen nicht unwidersprochen den öffentlichen Raum. Alle demokratisch gesinnten Greifswalder*innen sind eingeladen.

Wir setzen in Zeiten der Pandemie auf Solidarität statt Egoismus. Helft mit, ein starkes Zeichen für Empathie, Wissenschaftlichkeit und Demokratie zu setzen!

Verschwörungsgläubiges Geschwurbel und antidemokratische Rhetorik sind brandgefährlich – wir dürfen nicht zulassen, dass sich Forderungen nach einem „Nürnberg 2.0“ oder das Gerede von der „Plandemie“ in der Mitte der Gesellschaft durchsetzen! #hgw1402

Eine Antwort auf einen Brief

kommentierter Redebeitrag von Anne Wolf am 7. Februar 2022 – begonnen auf der Kundgebung „Mein Körper, meine Wahl“ und beendet auf der Versammlung vom Bündnis Greifswald für Alle „Solidarität statt Hass, Fake News und Hetze

Die Greifswalder Querdenker*innen haben uns per längerem Schreiben auf facebook eingeladen: Nach 20 Uhr, nach dem Ende ihrer Kundgebung am 7. Februar würden sie gern mit uns ins Gespräch kommen. Natürlich ist das ein scheinheiliger Antrag – und so spricht Jordan es auch in einem ersten Redebeitrag auf der Mahnwache von „Greifswald für alle“ aus. Vielleicht müssen die Verfasser*innen auf der anderen Seite des Marktes aber doch einmal hören, was das Problem ist: Nämlich nicht ihre völlig legitime Nutzung des Rechtes auf freie Meinungsäußerung, sondern die Gesellschaft, in der sie sich befinden sowie die grundsätzlich antidemokratische und unwissenschaftliche Haltung, die bei den Querdenker*innen Usus ist.

Ich frage den Versammlungsleiter, Herrn Pieper, ob die Möglichkeit bestünde, am Mikrophon auf „seiner“ Seite des Marktes zu sprechen. Er bejaht dies und ist mit fünf Minuten einverstanden. Ich möge bitte pausieren, falls Buhrufe zu laut würden; und wenn die Ablehnung zu heftig werde, müsse man eventuell auch abbrechen.

Bevor ich die Bühne betrete, kommt Thomas Putensen herunter. Als Lokalgröße in Sachen Musik hat er – wie fast jeden Montagabend – aufgespielt. In den letzten Jahren ist er weniger durch überzeugende künstlerische Projekte als vielmehr durch das Verbreiten von Verschwörungsmythen und seine Nähe zur Greifswalder Provinz-PEGIDA aufgefallen, mit der er sich auch immer wieder gern eine Bühne geteilt hat. Er steht (nicht allein natürlich) für die auch personelle Kontinuität der verschiedenen Montagswahnmachen. Sollte er jemals wirklich zukunftsweisende Ansichten gehabt haben, muss das auf jeden Fall schon lange her sein. Er begrüßt mich mit ausgestreckter Hand und einem Lächeln, das sich auf die hochgezogenen Mundwinkel beschränkt: „Ich bin der Thomas.“ Es ist keinesfalls unsere erste Begegnung, aber ich verkneife mir das Augenrollen: „Ich weiß. Ich habe deinen Sohn mehrere Jahre lang unterrichtet.“ Ich hebe die Hände und signalisiere, dass ich ihm nicht die Hand geben werde. Er nimmt das – natürlich – als Affront. „Abstand ist der neue Anstand“, sage ich noch über die Schulter und steige die Stufen zu Herrn Pieper hinauf, der mir das Mikro reicht und dann die kleine Bühne verlässt. Auf dem Platz ist es still, als ich beginne.

Immer wieder haben die Querdenker*innen betont, ihr Mikro sei ein offenes. Sie haben sich sogar beschwert, dass andere Menschen als sie davon keinen Gebrauch machen wollten. Wir werden sehen, was geschieht, wenn dort jemand spricht, der andere Überzeugungen vertritt als sie.

Guten Abend.

Das Bündnis „Greifswald für alle“ hat Post bekommen; und an genau die Absender*innen jenes Schreibens richten sich die folgenden Worte. Also:

Sehr geehrte Damen („Verkäuferinnen, Auszubildende“) und Herren („Ärzte, Rechtsanwälte, Physiotherapeuten, Krankenpfleger, Ingenieure, Handwerker, Schüler, Studenten, Auszubildende und weitere Berufsgruppen“):

Wie Sie selbst in Ihrem Brief an das Bündnis „Greifswald für alle“ betonen, steht auf dieser Seite des Marktes heute abend keinesfalls eine homogene Gruppe.

Hier gibt es ein wenig Unruhe. Sicher kennen nicht alle Leute auf dieser Seite den Brief und seinen Inhalt, man ist augenscheinlich teils nicht einverstanden.

Diejenigen von Ihnen, die an uns geschrieben haben, haben dies in einem respektvollen und auch um Verständnis werbenden Tonfall getan.

Wir werden hier nicht auf alle Punkte in Ihrem Schreiben eingehen; zum Beispiel: In der Analyse der Frage, ob – und warum – die Krankenhäuser, die Ärzt*innen und Pflegenden seit langer Zeit über alle Maßen belastet sind oder wie sich für alle jungen Menschen wieder eine weniger beschwerte Kindheit und Jugend gestalten ließe, vertreten wir gut begründet und auf dem Boden der Tatsachen ganz andere Auffassungen als Sie. Anders als Sie beschäftigen uns die – wirklich sehr seltenen – möglichen Impfkomplikationen erheblich weniger als die Tatsache, dass an Corona weltweit bereits 5,8 Millionen, in Deutschland allein schon fast 120.000 Menschen gestorben sind.

Die Unruhe, die während dieses Absatzes aufkommt, entlädt sich nun lauter: „Blödsinn!“, „Lüge!“, tönt es mir entgegen; es gibt Buhrufe. (Nachtrag: Mehr Informationen über die Zahl der Coronatoten sind hier zu finden.)

Missverständnisse zwischen Ihnen und uns können wir an keiner Stelle erkennen, da gibt es also nichts zwischen uns zu klären. Aber dennoch finden wir, dass Ihr Schreiben eine Antwort verdient.

Trillerpfeifen, Gelächter.

Erstens: Einige von Ihnen haben Befürchtungen bezüglich der Impfung gegen Corona. Sie haben grundsätzliche Bedenken gegenüber noch so neuen wissenschaftlichen Errungenschaften, oder Sie haben (Ihrem Brief zufolge) schlechte Erfahrungen mit einer ersten Impfung gemacht. Wir empfehlen Ihnen sachliche Gespräche mit Ihren Hausärzt*innen oder, falls Ihnen der Gedanke an eine Spritze – egal, mit welchem Inhalt – schon immer Unbehagen bereitet hat, zum Beispiel mit der Psychologin Prof. Dr. Brakemeier. (Link 1, Link 2, Link 3, Link 4)

Hier setzt nicht nur höhnisches Gelächter, sondern auch lautstarke Empörung ein.

Vor gut zwei Wochen, am 22. Januar, bestand hier auf dem Markt die Möglichkeit, bei einer von verschiedenen Institutionen organisierten Informationsveranstaltung mit Frau Brakemeier, aber auch mit vielen anderen in Politik oder Medizin engagierten Menschen ins Gespräch zu kommen. Sie haben solche Informations- und Dialogangebote bislang nicht genutzt, aber vielleicht entwickeln Sie ja noch Interesse.

Die Menge vor mir wird so laut, dass ich kurz innehalten muss. Was mir durch den Kopf geht: „Das sind die Leute, die für sich einfordern, dass wir ihre Schein-Argumente ernst nehmen. Und dabei sind es sie selbst, die alle faktenbasierten Angebote – auch die zum Dialog – nicht annehmen wollen.“

Zweitens: Sie wünschen sich heute abend um acht den Dialog mit uns, also mit dem Bündnis „Greifswald für alle“. Ich weiß gar nicht – warum eigentlich? Was haben Sie denn mit uns zu besprechen? Fühlen Sie sich getroffen von unserer Einordnung der Kundgebungen, auf denen Sie sich immer wieder gern einfinden?

In diesem Falle haben wir einen Vorschlag für Sie: Ja, suchen Sie unbedingt den Dialog.

Suchen Sie den Dialog mit dem Mann, der jede Woche wieder diese Veranstaltung eröffnet: Das ist Andreas Pieper. Herr Pieper bezeichnet die Regierung gern als „Obrigkeit“ (und das ist in einem demokratischen Staat eine unheilvoll tendenziöse Aussage).

Hier gibt es laute Buhrufe und anhaltende Trillerpfeifen. Augenscheinlich ist die Menge sehr wohl mit Herrn Piepers Wortwahl, nicht aber mit meiner Einordnung einverstanden. Wirklich leise wird es jetzt nicht mehr werden.

 Herr Pieper ist überzeugt, dass es sich bei dem Angriff auf das World Trade Center …

… und hier wird es sehr laut und unruhig. Ich muss warten, sage schließlich das Offensichtliche: „Fakten sind wirklich nicht so Ihrs, oder?“. Herr Pieper fordert die Menge per Geste zur Ruhe auf. Ich fange nochmal an, jetzt und bis zum Ende begleitet von immer lauter, auch aggressiver werdenden Zwischenrufen:

Herr Pieper ist überzeugt, dass es sich bei dem Anschlag auf das World Trade Center am 11. September 2001 nicht um einen terroristischen Anschlag handelte (was schlicht nicht stimmt).

Zwischenruf hier: „Darum geht’s doch gar nicht!“ Aber ja, genau darum geht es eben doch: Der Versammlungsleiter selbst ist seit Jahren Anhänger verschiedener Verschwörungsmythen und hat auch Vorträge zu entsprechenden Interpretationen der Wirklichkeit gehalten.Wenn jemand mit solchen Tendenzen nun ein neues Thema – also Corona und alles, das in medizinischer, politischer, rechtlicher, gesellschaftlicher Hinsicht damit zu tun haben mag – für sich entdeckt hat, so darf man von vornherein Zweifel an einem redlichen Umgang mit dem bewussten neuen Thema haben. Und diese Zweifel haben sich in den letzten Wochen jeden Montag weiter erhärtet und sind längst Gewissheit.

 Herr Pieper hat Menschen wie mich schon als „verblödete Antifanten“ bezeichnet …

Hier bleibt nicht nur die Unruhe bestehen, sondern es wird applaudiert. Man stimmt Herrn Pieper in seiner Wortwahl zu. Ich füge ein:

Dass Sie jetzt applaudieren, zeigt, wie viel Respekt sie wirklich vor anderen Menschen haben. Ich weise darauf hin, dass dieser Begriff in rechtsextremen Kreisen beliebt und gängig ist.

Und hier gibt es anhaltenden Applaus. Wofür? Für die rechte Ausdrucksweise? Für die rechtsextremen Kreise? Viel anderes kann es gerade doch nicht sein, oder?

Suchen und finden Sie den Mann – fürs Gespräch – , der am letzten Montag ein Kleidungsstück mit der Aufschrift „Stop White Genocide“ (also: „Stoppt den Völkermord an Weißen“) getragen hat…

Es wir immer lauter: „Aufhören!“, als Sprechchor auch: „Hau ab!“- Die entsprechende Person ist auch heute auf dem Platz, in derselben Aufmachung. Schon vor Beginn meiner Rede war aus unserer Versammlung heraus per Megaphon darauf hingewiesen worden. Bei den Querdenker*innen nahm man den Hinweis so entgegen, als verstünde man nicht recht; weitere Konsequenzen hatte es nicht gegeben.

… und trinken Sie eine Tasse Tee mit ihm. Das wird bestimmt ein interessanter Austausch über Menschenrechte.

Hier betritt der Versammlungsleiter, Herr Pieper, die Bühne, fordert mich zum Gehen auf und nimmt mir das Mikrophon aus der Hand.

Als ich mich dem Flatterband nähere, schreit mich eine Frau an: Nun hätten wir uns ja wirklich selbst entlarvt. „Großartig! Dass Sie das gar nicht merken!“, schreit sie, viel zu nah (und ohne Maske) an meinem Gesicht. Jemand anders läuft mir aus der Querdenker*innen-Veranstaltung noch hinterher und lässt es sich nicht nehmen, mich an der Schulter zu schubsen: „Geh woanders weiterstänkern!“ Ich denke an den Satz von Hannah Arendt: „Es ist eine Erscheinungsform von Realitätsflucht, mit Tatsachen so umzugehen, als handle es sich um bloße Meinungen.“

Teile dessen, was ich eigentlich gern noch gesagt hätte, spreche ich auf der Versammlung von „Greifswald für alle“ anschließend noch aus. Ich bedaure es, dass die Querdenker*innen sich selbst nicht erlaubt haben, die folgenden Sätze zu hören und vielleicht auch zu bedenken.

Denn es geht bei den Versammlungen um einiges mehr als um die Frage, ob man eine Impfung gegen Corona für sinnvoll oder für gefährlich hält. Es geht (in der Art und Weise, wie die angeblich so friedlichen Spaziergänger*innen mit allen von ihnen berührten Themen umgehen) darum, wie man Tatsachen betrachtet – und ob man sie überhaupt wahrnehmen kann und will. Schon hier geht jeglicher sinnvolle Grundkonsens verloren. Und, nein: Keinesfalls kann man sich in dieser Frage „irgendwo in der Mitte“ treffen. Gegenüber der Lüge (und es handelt sich hier um Lügen mit deutlicher Intention) kann man sich jetzt und in Zukunft nur abgrenzen.

Kaum bin ich wieder auf der Kundgebung von GfA angekommen, spricht mich jemand an, den ich noch gar nicht kenne: Er habe frühere Kumpel auf der anderen Seite erkannt, „das sind rechte Hools, polizeilich eingestuft als Gefährder, die machen da mit. Und da ist auch Martin, der neulich bei der AfD-Demo gesprochen hat. Ich hab Pieper vor ein paar Tagen gefragt, warum er sich von diesen Leuten nicht abgrenzt. Und er hat mir geantwortet: Die wolle er ja gerade ansprechen. Die brauche er.“ Soviel dazu. Ich bin dem jungen Mann sehr dankbar, dass er diese Worte auch bei uns am Mikrophon wiederholt hat.

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Suchen Sie die Menschen, die immer wieder montags auf Ihren Veranstaltungen per Plakat zur Selbstjustiz aufgerufen haben („Dexter help“) oder ein „Nürnberg 2.0“ gefordert haben, mit Blick auf die gegenwärtige Regierung  und in Anspielung auf die Nürnberger Prozesse gegen Kriegsverbrecher nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Dass diese Plakate heute nicht mehr hochgehalten werden, ist sicher eine rein kosmetische Maßnahme. Ich wünsche Ihnen viel Freude bei sachlichen Gesprächen mit den Urheber*innen solcher Aussagen, falls Sie sie finden können.

Ganz sicher können Sie auch mit Freunden der AfD, der Identitären Bewegung oder des Dritten Weges ins Gespräch kommen, wenn Sie sich mal kurz umschauen. Andere Teilnehmer*innen Ihrer  Kundgebung helfen Ihnen sicher gern weiter, falls Sie selbst sich nicht so gut auskennen.

Diskutieren Sie mit all diesen Leuten gern zu ihrer Haltung gegenüber der modernen Wissenschaft, zu Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. DAS sind die Leute, mit denen Sie dringend reden müssen; nicht wir.

Ja, es ist wahr: Hier stehen heute abend mindestens zwei Gruppen von Menschen. Wenn Sie zu denen gehören, die jenen Brief an das Bündnis Greifswald für alle gerichtet haben; wenn Sie Menschenrechte und Menschenwürde für wichtig und unabdingbar halten, dann bleibt Ihnen eigentlich nur eins übrig: Dann müssen Sie jetzt gehen.

Wenn Sie das jetzt nicht tun, setzen Sie ebenfalls ein klares Zeichen. Dann sind Sie ganz offensichtlich bereit, mit Leuten gemeinsam auf die Straße zu gehen, die andere Menschen verachten und sie mit Hass und Hetze überziehen; die fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse nicht akzeptieren; die kein Vertrauen haben in Rechtsstaat, Gewaltenteilung und Demokratie.

Kein Ziel auf Erden ist es wert, dass man sich mit solchen Leuten gemein macht.

Wenn Sie jetzt bleiben und sich bewusst zu Verbündeten dieser Leute machen: Dann haben wir erst recht nichts miteinander zu besprechen.

Alternative Fakten gibt es nicht. Verschwörungsmythen sind nicht nur Unsinn, sondern auch gefährlich. Und Menschenhass ist keine legitime Meinung, über die sich an runden Tischen sprechen ließe.

Mit all denen, zu denen Sie – die Absender*innen des Schreibens an uns – hoffentlich NICHT gehören, werden wir aus genau diesen Gründen niemals auf Augenhöhe diskutieren. Und wir sind gespannt, ob Sie sich nun tatkräftig distanzieren oder ob Sie eben doch Teil dieser Gruppe sein und bleiben wollen.

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Fazit am Ende des Tages: Niemand hat sich distanziert, weder verbal noch körperlich. Vielleicht sind die Ärztin im Ruhestand oder der tags darauf in der Zeitung zitierte Sozialarbeiter einfach nur uninformiert und naiv, wenn sie ihre persönliche Beunruhigung oder Kritik gerade montags auf dem Markt in der bewussten Gesellschaft äußern.

Es steht erwachsenen Menschen jedoch gut zu Gesicht, auch jene Informationen, die ihnen unbequem sind, nicht auszublenden. Es reicht nicht, dass man von vielen der Spaziergänger*innen bestimmt sagen kann: „Die sind doch so nett!“

Die sogenannte Friedensbewegung 2.0, dann die Provinz-PEGIDA, jetzt die Impfkritiker*innen: Da gibt es Kontinuitäten – sowohl bei den Vertreter*innen und Wortführer*innen als auch in der keineswegs faktenbasierten Denk- und dann auch Handlungsweise.  Und wenn die Pandemie vorbei ist, wird damit noch lange nicht Schluss sein. Vielleicht müssen wir uns dann montags auf dem Markt anhören, dass es keine Klimakrise gäbe und man keinesfalls Beschränkungen des motorisierten Individualverkehrs hinnehmen dürfe, weil … undsoweiter.

Anne Wolf, Februar 2022

Das Bündnis „Greifswald für Alle“ steht uneingeschränkt hinter dem Redebeitrag von Anne Wolf.

Solidarität statt Hass, Fake News und Hetze

7. Februar – 19 Uhr – Marktplatz

Und erneut – wir wollen in Zeiten der Pandemie auf Solidarität statt Egoismus im Sinne von „Mein Körper, meine Wahl“ setzen. Die Greifswalder*innen sind aufgerufen, Coronaleugner*innen und Querdenker*innen zu zeigen, dass Empathie und Solidarität auch heißen sollte, sich impfen zu lassen. Wissenschaftlichkeit statt verschwörungsgläubiges Geschwurbel ist wichtiger denn je, um die Pandemie zu überwinden und andere zu schützen.

Seien wir achtsam mit der Sprache. Wir wollen und dürfen nicht zulassen, dass sich Forderungen nach einem „Nürnberg 2.0“ oder das Gerede von der „Plandemie“ in der Mitte der Gesellschaft durchsetzen. Dies darf niemals Normalität werden.

Montags in Deutschland (und in Greifswald)

Der Montagabend: Das war bis zur Maueröffnung 1989 ein ausgesprochen positiv besetzter, sich wöchentlich wiederholender Moment. Ab September 1989 gingen die Menschen zunächst in Leipzig, dann auch in vielen weiteren Städten der damaligen DDR auf die Straße, um gegen die politischen Verhältnisse ihrer Gegenwart zu protestieren. Aktivist*innen aus den verschiedensten Gruppen der Gesellschaft demonstrierten für ein schnelles Ende der SED-Herrschaft und der Stasi und eine friedliche, wirklich demokratische Neuordnung. Dabei griffen sie den Termin der traditionellen Friedensgebete in den Leipziger Kirchen auf. „Keine Gewalt!“ war die übergreifende Parole, vertreten von Hunderttausenden; und wir alle wissen, wie wichtig diese Demonstrationen 1989 gewesen sind: Wie wichtig und richtig es sein kann, Menschenrechte auch auf der Straße einzufordern, wenn die eigene Regierung sie vergisst.

Wer am Montagabend für seine Anliegen auf die Straße geht, der ruft Erinnerungen wach an die Wendezeit; der möchte sich schon aufgrund des Termins in eine Tradition berechtigter Kritik stellen und deutlich machen, wie wichtig (und demokratisch) das eigene Anliegen ist.

Das machten sich ab März 2014 die sogenannten „Mahnwachen für den Frieden“ zunutze. Was so schön und harmonisch klingt, hatte aber eine dunkle und bedrohliche Seite. Auslöser dieser Versammlungen war die Krise in der Ukraine. Die Mahnwachen nahmen nun aber nicht etwa kritisch Russlands gewaltige und gewalttätige Einmischung dort ins Visier – nein: In den Redebeiträgen der Teilnehmer*innen und in den Medienbeiträgen der Publizist*innen, die jener angeblichen Friedensbewegung nahestanden oder sie vertraten, häuften sich schnell antisemitische, antiamerikanische, rechtsextreme Aussagen – unverblümt und unverhohlen. Ganz augenscheinlich spielte die sachliche Berichterstattung seriöser Medien für die Anhänger*innen dieser Bewegung eine deutlich geringere Rolle als all die Blogs, YouTube-Kanäle und Chatrooms, die sie mit angeblich zuverlässigen Nachrichten und eigenwilligen Interpretationen dazu versorgten. Man konnte in Echtzeit zusehen, wie manche Menschen abdrifteten in ein Paralleluniversum aus Verschwörungsmythen und sich dabei – das war besonders erschreckend –  im Vollbesitz der Wahrheit wähnten.

Ab Herbst desselben Jahres machte dann PEGIDA (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes) montagabends die Straßen zunächst in Dresden, dann auch in anderen Städten unsicher. Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, ausgrenzender Nationalismus: Wer das vertrat, der fand sich unter längst verstaubten, teils gar verbotenen Fahnen bei PEGIDA wieder und brüllte vielleicht sogar im Brustton der Überzeugung jene gute Parole von 1989: „Wir sind das Volk!“ Kaum etwas könnte der Wahrheit noch ferner liegen – zum Glück. Seit dem letzten Jahr stuft der Verfassungsschutz Sachsen PEGIDA als „erwiesen extremistisch“ ein.

Auch Greifswald blieb von einem Provinzableger dieser Bewegung nicht verschont: Ab Herbst 2015 trat sie unter dem Motto „Frieden, Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit“ wöchentlich in der Stadt in Erscheinung (und wie diese Truppe zu diesem irreführenden Namen kam, ist wirklich eine bizarre Geschichte für sich – aber die führt hier zu weit). Auch hier: Verbotene Fahnen und Embleme, ausgrenzende Parolen, unhaltbare Analysen der politischen und gesellschaftlichen Gegenwart – und vor allem eine entsetzliche Spielart von persönlichem Egoismus, der sich dazu ein nationalistisches Gewand gab: „Für die Zukunft unserer Kinder!“ hieß es auf den Bannern – und damit waren eben nicht die soeben aus Afghanistan oder Syrien geflüchteten kleinen Menschen gemeint. „Widerstand für unser Volk!“, so war zu lesen; und die gerade vor Folter, Gewalt und Krieg geflohenen Menschen, die alles – und teils auch ihre Liebsten – verloren hatten und auf der Suche nach einer neuen Heimat waren: Die sollten nach dem Willen dieser Provinz-PEGIDA sicher niemals Teil dieses Volkes werden können.

Was sich da auf unserem Marktplatz zutrug, war unerträglich. Und so kamen – sofort und spontan – ab dem ersten Abend auch solche Menschen zusammen, die dieses Unerträgliche nicht als Einziges in der Mitte unserer Stadt stehen lassen wollten. Daraus entstand das Bündnis „Greifswald für alle“, das sich seither – im Herbst 2015 zunächst mit Mahnwachen, Kundgebungen und tatkräftigem Einsatz für das Ankommen der neuen Mitbürger*innen, schnell auch mit der Organisation von großen Kulturfesten jedes Jahr am 1. Mai – für eine solidarische, vielfältig geprägte Stadt einsetzt, in der wir aneinander denken und füreinander da sind.

Nun erleben wir eine neue Welle von Demonstrationen am Montagabend; und damit auch eine unschöne Kontinuität. Es versammeln sich nun Menschen, die – ganz wie ihre Vorgänger aus den Jahren 2014 und 2015 – ihre Informationen aus Quellen jenseits der von ihnen so bezeichneten „Mainstream-Medien“ beziehen. Wer zuhört, merkt schnell, dass ihnen das Vertrauen in moderne Wissenschaft ebenso wie in die Demokratie in einem Maße fehlt, das nicht nachvollziehbar ist. Sie fühlen sich ausgegrenzt, während sie nur schlicht – und aufgrund ihrer eigenen Entscheidung – eine Voraussetzung für vollständige Teilhabe an einigen Aspekten des gesellschaftlichen Leben in diesem von einer Pandemie geprägten Augenblick nicht besitzen. Ihre Forderungen klingen, als würden sie ohne Führerschein Auto fahren wollen. Sie leugnen, was belegbar wahr ist, und können nicht mit den Entwicklungsprozessen leben, ohne die echte Wissenschaft kaum denkbar wäre. Sie sind bereit, die Gesundheit anderer Menschen ihrem persönlichen Egoismus zu opfern. Dabei scheuen sie nicht vor Parolen zurück, die die unbeteiligte Zuschauerin durchaus erschüttern können: Aufrufe zur Selbstjustiz, Drohungen gegen die Regierung, und immer wieder ein erheblicher Mangel an Geschichtsbewusstsein. Die Vergleiche der aktuellen Situation mit dem Holocaust in Deutschland oder den Jahrhunderten der Sklaverei in Amerika sind verharmlosend und  menschenverachtend.

Nicht alle, die sich nicht impfen lassen, denken so. Aber diejenigen, die hier und anderswo an den Kundgebungen teilnehmen oder zum Mikrofon greifen – ob Pflegekraft oder Biobäuerin – tun das Seite an Seite mit denjenigen, die diese Parolen wirklich ernst meinen und gar ganze Parteiprogramme auf Fake News gründen. All das ist nicht harmlos.

Sie seien nicht rechts: So sagten die Teilnehmer*innen beim wöchentlichen Wahnmachen der „Friedensbewegung 2.0“. Sie seien die Mitte der Gesellschaft: So sagen die Menschen am Mikrofon auch heute, jeden Montag wieder. Es ist beunruhigend, dass diese sehr spezielle Mitte der Gesellschaft nicht merkt, wie sehr sie sich irrt.

Der Weg aus der Pandemie und der Weg zu einem Miteinander, in dem wir Verantwortung für uns selbst und für unsere Mitmenschen übernehmen, ist eigentlich ganz einfach. Wir können uns alle für eine Impfung entscheiden – auch ohne dass uns jemand dazu verpflichtet.

Ja, hier sind die Gedanken frei: Darum können wir dieses Lied auch öffentlich singen. Wir haben Frieden. Wir haben Freiheit. Wir haben auch keine Diktatur. Wir haben allen Grund, Wissenschaft und Politik im Allgemeinen – und bei allen gelegentlichen Irrtümern – zu vertrauen. Und darum: Ich wünsche uns allen eine Stadt, in der nicht nur der Marktplatz, sondern auch jeder andere Ort geprägt ist von Wahrheitsliebe und gemeinsamer Verantwortung. Das könnten wir – zum Beispiel – von den Montagsdemonstrationen 1989 lernen.

Rede von Anne Wolf auf unserer Veranstaltung am 31.01.2022

Solidarität statt Hass, Fake News und Hetze

31. Januar – 19 Uhr – Marktplatz

Wir wollen in Zeiten der Pandemie auf Solidarität statt Egoismus im Sinne von „Mein Körper, meine Wahl“ setzen. Die Greifswalder*innen sind aufgerufen, Coronaleugner*innen und Querdenker*innen zu zeigen, dass Empathie und Solidarität auch heißen sollte, sich impfen zu lassen. Wissenschaftlichkeit statt verschwörungsgläubiges Geschwurbel ist wichtiger denn je, um die Pandemie zu überwinden und andere zu schützen.

Seien wir achtsam mit der Sprache. Wir wollen und dürfen nicht zulassen, dass sich Forderungen nach einem „Nürnberg 2.0“ oder das Gerede von der „Plandemie“ in der Mitte der Gesellschaft durchsetzen. Dies darf niemals Normalität werden.

Gemeinsam Für Greifswald #ZusammenGegenCorona

Am Samstag, 22.01.22, ab 14:30 Uhr lädt die Universität Greifswald zusammen mit den Wissenschaftseinrichtungen in der Stadt, der Universitäts- und Hansestadt, dem Bündnis Greifswald für alle, dem Theater Vorpommern, dem Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis und der Sparkasse Vorpommern zu einer

Informationsversammlung auf dem Greifswalder Marktplatz ein.

Damit wollen wir wissenschaftlich basiert über COVID-19 informieren und ein Zeichen der Solidarität mit allen von Corona-Betroffenen setzen.

Pressemitteilung der Universität: https://www.uni-greifswald.de/universitaet/information/aktuelles/detail/n/nu-man-tau-gemeinsam-fuer-greifswald-zusammengegencorona/

Vollständiges Programm zum Download

Gedenken an die über 1.500 an Covid-19 Gestorbenen in Mecklenburg-Vorpommern

Mit Datum des 17.01.2022 starben im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern 1.638 Menschen an oder mit Covid-19. Weltweit sind es mehr als 5 Millionen offizielle Tote. Covid-19 ist eine Krankheit mit zahlreichen Auswirkungen auf den menschlichen Körper, sodass eine Infektion mitunter nicht direkt für den Tod verantwortlich ist – aber die erkrankte Person ohne diese Infektion noch leben würde. Die Unterscheidung „an oder mit“ ist daher wichtig für bspw. die epidemiologische Forschung, aber für Erkrankte und die Angehörigen von Verstorbenen kann es auch als zynischer Umgang mit den tödlichen Risiken dieser Pandemie erscheinen, wenn diese Unterscheidung zur Relativierung von Covid-19 gebraucht wird.

Während in Deutschland die offiziellen Zahlen recht zuverlässig sind, also mit der allgemeinen und tatsächlich im langjährigen Vergleich vorhandenen Übersterblichkeit korrelieren, ist dies für die globale Covid-19-Statistik nicht der Fall. Die Übersterblichkeit ist weit höher; es gibt deutlich mehr inoffizielle Coronatote. Denn nicht in allen Ländern wird die Todesursache statistisch so ermittelt, wie es hierzulande gehandhabt wird.

Dazu kommt, dass die hierzulande existierenden Hygienemaßnahmen, medizinischen Versorgungsmöglichkeiten und Impfungen aufgrund ihres wirksamen Schutzes allzu leicht dazu führen, die Gefährlichkeit des Virus zu unterschätzen.

Eine Studie geht davon aus, dass es insgesamt bis zu 4 mal mehr Coronatote gibt als die amtlichen Stellen der Länder ausweisen. Fakt ist, dass in vielen Ländern die Lebenserwartung drastisch sinkt. In einigen Ländern bricht sie für Männer um mehr als 2 Jahre ein. So stark wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr, wird teilweise konstatiert.

Allerdings ist das nur ein statistischer Wert für die gesamte Bevölkerung. Wer im höheren Alter an Covid-19 erkrankt und infolge der Erkrankung stirbt, verliert deutlich mehr Lebensjahre. Insbesondere für ältere Menschen, die weiteren Gesundheitsrisiken wie Diabetes oder Asthma ausgesetzt sind, ist SARS-CoV-2 ein tödliches Risiko. Ohne das Virus könnten diese älteren Menschen einer Studie zufolge noch 11 Jahre (Frauen) oder 13 Jahre (Männer) leben. Das Märchen, Corona beträfe nur Menschen, die sowieso gestorben wären, ist unhaltbar.

Corona ist aber nicht nur ein tödliches Risiko für Menschen über 60, sondern auch für jüngere; und nicht nur für die Millionen Menschen aus Risikogruppen, sondern auch für völlig gesunde Menschen. Und wer nicht tödlich erkrankt, kann an schwersten Folgen der Erkrankung leiden. Und selbst bei einem milden Krankheitsverlauf kann es durch Post Covid und Long Covid zu enormen Belastungen und Einbußen in der Lebensqualität kommen.

Wir gedenken daher den Opfern der Coronapandemie und bitten darum, die Hygiene- und Impfempfehlungen zu befolgen. Denn von allem, was wir haben können, ist nichts wertvoller als das Leben und die Gesundheit.

Impfen – Verantwortung und Solidarität!

Montag, 3. Januar 2022, Marktplatz, 19 Uhr

Mit großer Sorge beobachten wir die mit stetig zunehmender Teilnehmerzahl wöchentlich stattfindenden Montagsversammlungen in Greifswald. In der Mehrheit sind diese Teilnehmer*innen Corona-Leugner und Querdenker. Es versammeln sich dort nur einige wenige Menschen, die vielleicht teils berechtigterweise einer Impfung kritisch gegenüberstehen. Eine klare Abgrenzung vom rechten Rand ist nicht zu erkennen. „Wir brauchen eine neue Regierung!“ lautete z.B. ein Aufruf am 20.12. Am 27.12., wurde der Corona-Virus mit der Grippe verglichen, Impfungen wären Gen-Experimente der Regierung und eine Rednerin ist stolz auf ihren Ungeimpft-Status, denn Corona sei mit Hausmitteln heilbar. Sich impfende Menschen sind arrogant, wenn sie denken, ein Pieks würde Corona aufhalten. Die 2G-Regel ist überflüssig – Essen, Sauna und Spaziergänge würden das Immunsystem stärken. Es fielen Aussagen wie „Ab jetzt gilt ziviler Ungehorsam!“ und „Wir werden alles tun, was in unserer Macht steht!“.

Wir als Bündnis „Greifswald für Alle“ haben beschlossen, mit solidarischen Greifswalderinnen und Greifswaldern ein deutliches Zeichen für Demokratie zu setzen und zu zeigen, dass die Mehrheit der Bevölkerung die geltenden Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung der Corona-Pandemie für nötig hält. Mit einer Kundgebung wollen wir aktiv aufklären und für die Impfung werben. Wissenschaftler*innen sollen in Redebeiträgen über bewiesene Erkenntisse über das Virus sprechen, Menschen aus der Kulturbranche können über ihre Erfahrungen berichten und auch Politiker*innen dürfen zu Wort kommen.

Unter dem Titel „Impfen – Verantwortung und Solidarität!“ laden wir zu einer Veranstaltung am 3. Januar ab 19 Uhr auf dem Greifswalder Marktplatz ein.

Wir hoffen, mit Abstand, dem korrekten (!) Tragen von Masken (möglichst FFP2) und dem Aufruf zu einem Corona-Schnelltest vor Teilnahme an der Veranstaltung ein Infektionsrisiko möglichst ausschließen zu können.

Wir bitten um Unterstützung!

Vorläufige Redner*innen-Liste:

  • Dr. Stefan Fassbinder (Oberbürgermeister)
  • Prof. Dr. med. Barbara Bröker (Abteilungsleiterin Immunologie der Universitätsmedizin Greifswald)
  • Prof. Dr. Dipl. Psych. Eva-Lotta Brakemeier (Direktorin des Zentrums für Psychologische Psychotherapie (ZPP), Initiatorin „Gemeinsam für psychische Gesundheit“, Impfberatung)
  • Dr. Andreas Jülich (Anästhesiologe, praktischer Arzt, tätig im ehrenamtlichen Palliativdienst)
  • Prof. Dr. med. habil. Stephan Felix (Direktor der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin an der Universitätsmedizin Greifswald)
  • Ralf Dörnen (Intendant Theater Vorpommern)
  • Murat Demirkaya (Club Rosa)
  • Hennis Herbst (Vorsitzender des AStA an der Universität Greifswald)
  • Walter Noack (CDU)
  • Anna Kassautzki (SPD)
  • Christoph Volkenand (PARTEI MENSCH UMWELT TIERSCHUTZ)
  • Daniel Seiffert (DIE LINKE)
  • Hannes Damm (Bündnis 90/Die Grünen)
  • Michael Mahlburg (Pastor der Ev. Kirchengemeinde St. Jacobi Greifswald)

Landesparteitag der AfD in Kemnitz

Am kommenden Wochenende wird die AfD Ihren Landesparteitag in der Nähe von Greifswald – in Kemnitz – abhalten. Die Veranstaltung beginnt am Samstag, 15. Mai 2021, um 10 Uhr in einem Zelt am Ortsausgang Richtung Lubmin.

Das Bündnis ‚Greifswald für Alle‘ wird mit zahlreichen anderen Initiativen mit einer Mahnwache von 7.30 – 11.00 Uhr auf einer Verkehrsinsel zwischen der Landstraße L262 und der Straße Gewerbepark darauf aufmerksam machen, dass viele Menschen mit der „Politik“ dieser Partei nicht einverstanden sind. Wir werden gut sichtbar sein für alle, die den Parteitag besuchen werden und unseren Protest zum Ausdruck bringen. Wir erwarten dort auch die von FridaysForFuture organisierte Fahrraddemo unter dem Motto ‚Stadtradeln gegen Rechts‘, die pünktlich um 8 Uhr im Greifswalder Mühlentor beginnt.

Die Bürger*innen der Stadt Greifswald und des Landkreises sind herzlich eingeladen, sich dem Protest anzuschließen.

Abstandhalten und Masketragen in Zeiten von Corona ist eine Selbstverständlichkeit.